Montag, 27. Juli 2015

"Madeleine Effect" von Cryptex, Spinat-Gorgonzola-Nudeln vom Chef

Nachdem die Masters Of Metal frikadelligen US-Power Metal abgefeiert haben, denkt der Fat Metal Chef mal wieder an die Veggie-Kollegen und kocht mal wieder fleischlos. Spinat, Gorgonzola, Pinienkerne und Nudeln sind zumindest kein Fleisch - wie immer ist alles Schritt für Schritt abfotografiert, dokumentiert, durchgehört und mit bestem Wissen und Gewissen abgenickt.

Wer sich explizit für das feine Album "Madeleine Effect" der Niedersachsener "Wir-können-uns-nicht-in-eine-Schublade-einordnen"-Kapelle Cryptex entscheidet, darf wie immer seine Anlage in die Küche tragen. Es erwartet uns ein attraktiver Mix aus Prog-Rock, dezenten Metal-Elementen, Folk, Schmissigkeit, Sperenzkes und ein Songwriting, das wirklich fantastisch ist. Die im Jahre 2008 gegründete Band besteht aus Bandleader Simon Moskon, Marc Andrejkovits, André Jean Henri Mertens und Simon Schröder - das Line-Up wurde bis auf das Gründungsmitglied Moskon generalüberholt. Jeder darf mal ans Mikro, jeder ist Multi-Instrumentalist, jeder spielt auch exotischere Instrumente wie Didgeridoo, Akkordeon oder Cajón - naja, nicht jeder, aber einige. Die Bengel haben zwei Alben, eine EP und ein Livealbum in der Diskographie und sind schon als Vorband von Alice Cooper (geil!), Threshold (sehr geil!) und Pain Of Salvation (übergeil!) aufgetreten. Das schreit nach einem Gericht mit komplexer Geschmacksnote.

Och joh, auf Fratzenbuch liken und die Hohmpäitsch besuchen (also von Cryptex, beides) ist auch immer gut! Dort könnt ihr übrigens auch die Live-DVD erstehen, die es nicht auf amazon gibt. Im Webshop sind auch fesche T-Hemden zu kaufen - teilweise bis zu XXXL, wenn ihr richtig starke Jungens seid. Der Fat Metal Chef selbst trägt nur L, weil er gar nicht so fat ist, dafür aber geil!



                                          Ihr braucht:

250g Blattspinat
150g Gorgonzola
3EL Pinienkerne
200ml Sahne
einen halben Brühwürfel
ca. 125ml Weißwein, trocken
eine Knoblauchzehe
eine Prise Muskat
Öl zum Anbraten
Bandnudeln
Cryptex - Madeleine Effect (optional, aber gut)

Cryptex - Good Morning, How Did You Live? (optional, aber ebenfalls gut)
Cryptex - Live At De Bosuil (optional, aber natürlich auch gut)



Es geht übrigens um das Album "Madeleine Effect", welches nicht zu Unrecht Wellen geschlagen hat und bei der Fachpresse fabelhaft davon kam. So schrieben zum Beispiel CDstarts.de: "Nach dem ohnehin schon großartigen Debüt, setzen Cryptex noch einen drauf. Dieses Album strotzt nur so vor Esprit, Opulenz und Musikalität. Und so was mit vollster Überzeugung zu behaupten, ist heutzutage echt selten." Sehr genau, sehr genau!


Natürlich geht es auch ums Essen. Wir fangen mit dem Spinat an. Hier auf dem Bild müssten es etwa 200g sein. Wenn ihr gefrorenen Blattspinat habt, dann lasst ihn erst ein wenig auftauen. er muss jedoch nicht komplett aufgetaut sein. Achja: Es bleibt euch überlassen, aber bitte bitte bitte lasst die Finger von Rahmspinat oder sonstigem Rahmdreck. Ideal ist natürlich frischer Spinat, den ich leider nicht parat hatte. 


Die nächsten Arbeitsschritte sind leicht: Kocht schon mal das Wasser für die Nüdelkes. Da wir die Sauce und die Nudeln am Ende sowieso in ein und dieselbe Pfanne hauen, macht es auch nichts aus, wenn die Nudeln später im Sieb abkühlen und nicht zeitgleich mit der Sauce fertig sind.








Zu dem halben (oder ganzen - eure Entscheidung!) Brühwürfel geben wir etwa 150 bis 200ml warmes oder kochendes Wasser. Rührt ordentlich um und achtet darauf, dass sich der Würfel gut auflöst. Oben übrigens: Das Lyric Video zu "Release My Body".



Lasst uns schon mal den Weißwein griffbereit machen. Okay, ihr hat den Chef ertappt: Er wollte nur mal das Debütalbum "Good Morning, How Did You Live" aufklappen, hehe. Anbei seht ihr einen Tourflyer ihrer ersten Headliner-Clubtour und die komplett von den "alten" Cryptex unterschriebene Setlist


Hier nochmal in groß und der Wein sieht wie Pipi aus. Nicht auf dem Bild, weil es nicht finden konnte: ein halbes Tambourin, welches der Wüterich Simon am Ende des Gigs zerschmettert hat, dieser Fiesewicht!

Genug gekippt, jetzt wird geschnitten! Nämlich Knofi, so fein es geht, und den leckeren Käse ebenfalls.

Statt Gorgonzola könnt ihr auch Roquefort nehmen, welcher allerdings auch das komplette Gericht auf den Kopf stellt, da es so einen außerordentlich komplexen Geschmack bekommt, der jedoch auch weitaus dominanter ist.







Jetzt kommen die Pinienkerne in die Pfanne. Stellt den Herd nicht zu hoch, sonst werden die Kerne ruckzuck schwarz. Die Pinienkerne sind übrigens das Topping. Wenn ihr es lieber mögt, könnt ihr sie auch unter die Sauce mischen. Das bleibt euch überlassen.














Nudeln kochen? Nudeln kochen! Das Wasser sollte bereit sein. Kippt also die Nudeln rein. Der Fat Metal Chef setzt bei diesem Gericht übrigens auf Bandnudeln, aber ihr könnt auch andere nehmen. Achtet nur darauf, dass sie etwas großflächiger sind (keine Spaghetti) und bissfest. Die Muskatnuss könnt ihr auch schon reiben, es sollte eine Messerspitze sein. Wenn ihr keine ganze Nuss habt, dann nehmt das bereits geriebene Muskat und überspringt diesen Schritt.














Jetzt wird's easy: Knoblauch anbraten, Spinat rein in die Pfanne (sollte mittlerweile einigermaßen aufgetaut sein), ein wenig anbraten, ablöschen mit dem Weißwein. Dann kommt die Brühe dazu (kein Bild vorhanden), dann der Käse. Immer schön rühren. Wie gesagt: "The Big Easy"!




...ist vom Debütalbum und 'ne fesche Nummer, welche beweist, dass Cryptex auch locker-flockig und partytauglich sein können. Das Schöne an dieser Band ist, dass da so ziemlich alles zusammen kommt: Nachdenkliches, Spaßiges, Hartes, Softes, Kompexes und Straight-Forward-Shit. Auf "Madeleine Effect" machen die Cryptexler da ebenfalls keine Ausnahme,

Die Sahne. Die Messerspitze Muskat. Noch Fragen? Erwähnte der Fat Metal Chef schon, dass ihr rühren sollt? Rühren, los, los! Stellt den Herd auch ein wenig runter, das Zeug kann schnell anbrennen. Obacht!














Für die letzten Arbeitsschritte gibt es abermals einen Song auf die Ohren, nämlich "A Colour Called Gently", welches mit elf Minuten quasi ein Longtrack ist und nochmal alles, was diese Band kann, auf einen Punkt bringt. Die abgeschreckten und abgetropften Nudeln kommen übrigens in die Sauce, welche wir haben leicht aufkochen lassen. Rühren!












Fast fertig! Mischt alles, hebt die Sauce unter und mischt nochmal bis sich alles gut miteinander verbunden hat. Mmmh, das ist aber lecker, was?













Und so (schön) könnte es am Ende aussehen. Die Pinienkerne können - wie bereits erwähnt - auch unter die Nudeln gemischt werden. Die Musik dürft ihr euch ebenfalls gönnen und Cryptex damit unterstützen. Und danach schön hinter euren Teller stellen. Auf "Madeleine Effect" geht es übrigens auch langsam in die letzten Runden: Das freche "New York Foxy" und "Anthem Of Glory" lassen unsere Kochsession langsam ausklingen.



Fazit, Nudeln mit Spinat-Gorgonzola-Sauce und Pinienkernen: Sattmachender Käsespaß mit dem "Das ist aber gesund!"-Alibi dank des Spinats - auch für Vegetarier und Veganer, die wieder Vegetarier werden wollen, geeignet.


Fazit, "Madeleine Effect": Cryptex können sich nach ihrem ohnehin schon bärenstarken Debüt nochmal steigen und zaubern ein Album aus dem Hut hervor, welches nicht nur kreativ bis zum Gehtnichtmehr ist, sondern auch abwechslungsreich, liebevoll und spannend. Progheads und Partypeople reichen sich die Hände.

"Madeleine Effect" ist am 24. April via Saol/H'ART erschienen. Wer auf Retro-Prog der Marke The Tangent oder The Flower Kings steht und die Tooligen King Crimson der frühen Nullerjahre mag, greift zu. Wer eben nicht auf Retro-Prog der Marke The Tangent oder The Flower Kings steht und die Tooligen King Crimson der frühen Nullerjahre mag, greift ebenfalls zu. Für Liebhaber von guter Rockmusik und anspruchsvollen (und unkitschigen, Mittelalter-abweisenden) Folk ist "Madeleine Effect" was!





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